Bei der Jahrestagung der Fachgruppe an der Paris Lodron Universität in Salzburg wurde Marcus Kreutler von Fachgruppensprecherin Anne Grüne als Preisträger bekannt gegeben. Anschließend sprach Christine Horz-Ishak für die dreiköpfige Jury und lobte die kosmopolitische Perspektive sowie die dreisprachige Ausrichtung der Analyse. Neben ihr hatten Melanie Radue und Martin Löffelholz die Einreichungen begutachtet.
Unter dem Titel „Entfernte Nachbarn / distant neighbours / vizinhos distantes: Verbunden durch Geschichte, Sprache, Handel?“ untersucht die Arbeit Ländersichtbarkeiten und Elemente transnationaler Öffentlichkeit in der bilateralen Berichterstattung von Zeitungspaaren, die in Südafrika und Großbritannien auf Englisch, in Namibia und Deutschland auf Deutsch sowie in Angola und Portugal auf Portugiesisch erscheinen. Die Auswahl basierte dabei auf Erkenntnissen der Nachrichtenwertforschung und Nachrichtengeographie und sollte Paare identifizieren, bei denen aufgrund verschiedener Nähefaktoren am ehesten mit Anzeichen geteilter Öffentlichkeit zu rechnen wäre.
Dazu analysierte Marcus Kreutler zunächst die Afrikaberichterstattung der europäischen Zeitungen sowie umgekehrt die Europaberichterstattung der afrikanischen Zeitungen – mit dem Ergebnis, dass die jeweiligen „Partnerländer“ das Bild des anderen Kontinents teils deutlich prägen. Tatsächlich identifizierte er auch Elemente transnational geteilter Öffentlichkeit, allerdings in den drei Zeitungspaaren in qualitativ unterschiedlicher Ausrichtung.
Die Arbeit wurde von IJ-Professorin Dr. Susanne Fengler betreut, Zweitgutachter war Prof. Dr. Markus Behmer von der Universität Bamberg. Bei der Disputation im Juli hatte Marcus Kreutler seine aktuelle Position als Institutsmanager am IJ bereits angetreten, zuvor war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Susanne Fengler sowie am Erich-Brost-Institut an einer Reihe von internationalen Forschungsprojekten beteiligt.