Als Journalist und Intendant prägte Fritz Pleitgen nicht nur den Journalismus in Deutschland und den Westdeutschen Rundfunk, sondern auch die Journalistenausbildung in Dortmund.
2006 wurde ihm die Ehrendoktorwürde vor allem für seine herausragenden Leistungen auf drei Wirkungsfeldern verliehen: die systematische Journalistenausbildung im WDR, zu der auch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik an der TU Dortmund gehört; die Profilierung von Programmwellen nach den empirischen Erkenntnissen der Mediennutzungsforschung; und die publizistische Integration von Migrantinnen und Migranten durch den Aufbau von Funkhaus Europa, von Cosmo TV und seiner Tätigkeit für den europäischen CIVIS Medienpreis.
Fritz Pleitgen war viele Jahre lang als Lehrbeauftragter am Institut für Journalistik tätig. 2016 war er das letzte Mal zu Gast am Institut. Als ehemaliger Washington-Korrespondent der ARD diskutierte er mit anderen Korrespondent:innen im Erich-Brost-Haus über den Wahlsieg von Donald Trump. (zum Bericht des European Journalism Observatory)
„Fritz Pleitgen war ein großer Journalist, dessen publikumswirksames Wirken Generationen von Medienschaffenden beeinflusst hat“, sagt Professor Henrik Müller, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Journalistik.
Pleitgen hatte einen hohen Anspruch an Glaubwürdigkeit im Journalismus. Auch in seiner Rede anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde verwies er auf den verantwortungsvollen Umgang mit Wort und Bild. Die Macht des Wortes habe in der Geschichte über Jahrtausende eine prägende Rolle gespielt. "Aber wo Macht ist, bedarf es der Verantwortung. Der Spruch braucht den Widerspruch, die Rede die Gegenrede. Wo sie unmöglich oder verboten ist, drohen Zerfall und Absturz in die Barbarei", so Pleitgen 2006.
Fritz Pleitgen starb am 15. September 2022 im Alter von 84 Jahren in Köln.
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