In ihrem Paper „Pressure is high – and rising“ geben die Forscher um Prof. Dr. Henrik Müller einen Einblick in die aktuelle Dynamik der Inflationsberichterstattung und zeigen auf, wie sich der mediale Fokus in deutschen Zeitungen in den letzten 20 Jahren – und insbesondere in den vergangenen drei Monaten – verändert hat.
Ihr Ergebnis: Das mediale Interesse an dem Thema Inflation ist aktuell so hoch wie noch nie seit Beginn der Messungen. Es wird vor allem im Zusammenhang mit Rohstoffpreisen und den Finanzmärkten diskutiert, während der öffentliche Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) steigt. Die journalistische Aufmerksamkeit für Umverteilungsfragen (Löhne, Sozialtransfers) ist hingegen (noch) nicht weiter gestiegen.
Mit dem neuen Working Paper schließen die Müller et al. an ihre Arbeit von März 2022 an. Die aktuelle Veröffentlichung stellt ein Update des im Frühjahr vorgestellten „Inflation Perception Indicators“ (IPI) dar. Mithilfe eines dynamischen Topic-Modelling-Verfahrens isolieren die Wissenschaftler die in den Medien kursierenden Inflationsnarrative und zeichnen ihre Aufmerksamkeitszyklen über die Zeit nach.
Beide Arbeiten, das „Ursprungspaper“ sowie das aktuelle Update, sind auf Eldorado abrufbar. Das neueste sowie künftige Updates des Inflation Perception Indicators (auch „I-Index“) werden zudem im Handelsblatt veröffentlicht.
Dortmund Center for data-based Media Analysis
Der Beitrag ist Teil Reihe DoCMA Working Papers. Das Dortmund Center for data-based Media Analysis (DoCMA) ist eine Kooperation von Hochschullehrern und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der Fakultät Statistik (Prof. Jörg Rahnenführer und Prof. Carsten Jentsch), der Informatik (Prof. Erich Schubert) und der Journalistik (Prof. Henrik Müller). Ziel der Working-Paper-Reihe ist es, aktuelle Analysen sowie methodische Vorstöße zur akademischen Diskussion zu stellen.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Prof. Dr. Henrik Müller, Institut für Journalistik (henrik.mueller(at)tu-dortmund.de)