Medien bestimmen, wie wir die Wirtschaft wahrnehmen – von der Berichterstattung über Bankenkrisen bis hin zu Erfolgsgeschichten der Finanzwelt. Doch welchen Einfluss haben diese Erzählungen auf das Risikomanagement von Banken? Und wie lassen sich potenzielle Gefahren wie Vertrauensverluste, Blasen und Crashs frühzeitig erkennen? Diesen Fragen widmet sich das neue Forschungsprojekt „Corporate Narratives“ am Lehrstuhl für Wirtschaftspolitischen Journalismus, das gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Finance der Universität Duisburg-Essen durchgeführt wird.
Das vom Frankfurter Institut für Risikomanagement und Regulierung (FIRM) geförderte Projekt startete im April 2025 und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, das aufzeigt, wie sich Mediennarrative auf die Risikowahrnehmung und Stabilität einzelner Banken und des Finanzmarkts insgesamt auswirken. Welche Geschichten dominieren die öffentliche Debatte? Wann kippt die Wahrnehmung? Und inwiefern beeinflussen diese Dynamiken wirtschaftliche Entscheidungen und regulatorische Maßnahmen?
Kern des Projektes ist die Untersuchung relevanter Narrative im Finanzsektor sowie deren ihren Auswirkungen auf die Unternehmens- und Reputationsrisiken einzelner Banken. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Finanzbranche stellt sicher, dass die Ergebnisse nicht nur theoretische Relevanz haben, sondern auch in der Praxis anwendbar sind.
Mit dem Projekt leistet der Lehrstuhl für Wirtschaftspolitischen Journalismus einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Medienberichterstattung und Finanzmarktrisiken – und liefert neue Erkenntnisse für ein besseres Risikomanagement in der Branche.